Die Ursprünge des Segelfluges in Hameln sind auf drei Gruppierungen zurückzuführen.
EineGruppe um Heinrich Schreiber, die sich später „Fliegende Falken“ nannten. Frietjof Hennies seine Jungfliegergruppe 91 und der Sturmvogel unter Willy Marx, eine Gruppe der Arbeiterbewegung, die aber kein Segelflugzeug gebaut
haben soll. Vom Sturmvogel sei später lediglich Kurt Hoffmann zu den anderen gestoßen.
Quelle der historischen Fotos: Günter Lintl
1928 Im März schließen sich 9 fluginteressierte Hamelner zusammen und werden als Jungfliegergruppe 91 in den Deutschen Luftfahrer-Verband aufgenommen. Es wird mit dem Bau eines Schulgleiters vom Typ „Zögling“ begonnen.
Im Juli selbigen Jahres beginnt eine sieben Mann starke Gruppe, die sich „Fliegende Falken“ nennt, ebenfalls mit dem Bau eines Zöglings. Aus diesen Gründen sehen wir das Jahr 1928 als Gründungsjahr des Hamelner Luftsportvereins an.
1930 Im Januar wird die Jungfliegergruppe 91 umbenannt in „Luftfahrtverein Hameln von 1928“. In diesem Jahr wurden die ersten Flugversuche durchgeführt und der Ith wird als ideales Segelfluggelände befunden. Im Juli
schließlich schließen sich beide Gruppen zum „Hamelner Luftfahrtverein von 1928 Fliegende Falken“ zusammen.
1931 Am 15.Januar wurde in Hameln der erste Luftfahr-Lehrkurs gegründet. Ende Februar schloß sich die kleine Jungfliegergruppe Bad Pyrmont dem Verein an. Somit entstand der „Luftfahrtverein Hameln-Pyrmont e.V.“. Der
Monatsbeitrag für Schüler und Lehrlinge wurde auf 0,75 RM festgesetzt. 11.Oktober: Großflugtag in Hameln. Einweihung der Flughalle am Rotenberg durch Bürgermeister Dr. Scharnow.
1933 Der Verein wurde aufgrund des Gleichschaltungsgesetzes aufgelöst. Alle
Luftsportvereine in Deutschland wurden unter dem Titel „Deutscher Luftsportverband“ zusammengeschlossen, aus den Vereinen wurden Ortsgruppen dieses Verbandes. 1937 wurde daraus der „NS-Fliegerkorps“.
1948 Durch Verbot der Siegermächte durfte kein Flugsport mehr betrieben werden. Deshalb wurde zunächst ein Modellbauverein gegründet.
1950 Am 16.November beschloss der Modellbau-Verein Hameln, sich den Namen „Luftsportverein Hameln e.V.“ zu geben.
1951 kam die ersehnte Freigabe des Segelfluges. Mit mehreren anderen Segelflugvereinen wurden 5 Schulgleiter 38 gebaut. Außerdem wurde eine 90 PS starke Seilwinde gebaut.
1952 Zulassung des Segelfluggeländes „Unterm Stiege“ an der Helpenser Landstraße. Im Spätsommer kaufte Herr Dr. Jancke den Kranich III, der noch bis 1990 im Verein geflogen wurde.
1958 Zulassung des Segelfluggeländes in Bisperode-Nord. In diesem Jahr werden fast 1560 Starts durchgeführt. Kauf des Greif D-6223.
1969 Nach vielerlei Bemühungen und der Überwindung großer Schwierigkeiten wird das neue Segelfluggelände „Bisperode-West“ endlich am 1.Oktober
zugelassen. Seitdem verfügt der LSV Hameln dank der Unterstützung vieler Freunde und der Mitarbeit aller Vereinsmitglieder über ein hervorragendes Segelfluggelände inmitten der schönen Ithbörde. Der erste Probestart wird am 6. September
von Fritz Wellhausen durchgeführt. Damit beginnt die bisher erfolgreichste Zeit des Luftsportvereins Hameln e.V. Der Verein besitzt jetzt bereits 45 Mitglieder.
1970 Am 21. März wird nach intensiven Vorarbeiten mit dem Bau der ersten Flugzeughalle begonnen. Am 21. Juni wird die „Otto-Kreibaum-Halle“ eingeweiht.
1971 ist das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des LSV Hameln. Erstmals werden in einem Jahr 2000 Starts geleistet. Der Verein hat inzwischen 57 Mitglieder.
1972 Ein schwerer Sturm richtet schweren Schaden an: Die Tore der Halle wurden vollständig, das Dach zu einem großen Teil zerstört, viele Flugzeuge wurden beschädigt.
1973 3333 Starts bei 76 Mitgliedern.
1974 Aus Platznot wird eine zweite Halle gebaut, in der das technische Gerät und die Werkstatt untergebracht wird. Richtfest am 31. August.
1975 Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit wird eine Diesel-Doppeltrommelwinde fertiggestellt und am 15. April in Betrieb genommen. Außerdem wurde der Ostteil des Segelfluggeländes auf 100m verbreitert, so daß nun Start-
und Landebahn getrennt werden können. Dies dient sowohl der Sicherheit des Flugbetriebes als auch einer Erhöhung der möglichen Startzahl.
1976 Das erste Kunststoff-Flugzeug, ein 18m-Cirrus wird gekauft. 3619 Starts bei 86 Mitgliedern.
1977 Die zweite Halle wird in Eigenarbeit fertiggestellt.
1978 Das 50-jährige Vereinsjubiläum wird mit einem Flugtag gefeiert.
1982 Zuschüsse seitens der Stadt und des Landkreises Hameln-Pyrmont ermöglichen den Anschluss unseres Geländes an das Stromnetz.
1983 Erstmals haben wir mehr als 100 Mitglieder.
1986 Bau einer neuen Doppeltrommelwinde mit 320 PS.
1987 Der Landesverband Niedersachsen führt einen Streckenfluglehrgang mit Horst Schlüter auf unserem Platz durch.
1988 Richtfest des neuen Towers, der auf unserem Platz gebaut wird.
1989 Am 2.September werden das 60-jährige Vereinsjubiläum und das 20-jährige Platzbestehen gefeiert. Mittlerweile haben über 50.000 Starts von Bisperode aus stattgefunden.
1990 war das erste Jahr, in dem der Verein im Leistungssport in Erscheinung getreten ist. Nach guten Platzierungen in der niedersächsischen Juniorenmeisterschaft für Carsten Barthel konnte sich Holger Löffler für den
C-Kader der Nationalmannschaft qualifizieren.
1992 Der westliche Teil des Platzes wird durch zusätzliche Pacht vergrößert, so dass der Flugbetrieb bei Ostwind-Wetterlagen jetzt reibungsloser und gefahrloser ablaufen kann. Mittlerweile hat sich auch Carsten Barthel
für den C-Kader der Nationalmannschaft qualifiziert.
1996 Der Verein hat inzwischen 131 Mitglieder (davon 57 aktive) und 9 moderne Segelflugzeuge. Die Anschaffung eines weiteren ist in Planung. Unser Segelfluggelände misst derweil ca. 1200x100m. Die niedersächsische
Juniorenmeisterschaft wird in der Standardklasse Von Carsten Barthel gewonnen.
1997-2000 Zum ersten Mal führt der Verein ein Fliegerlager außerhalb durch. Und zwar in Kyritz (Brandenburg). Beinahe alle Flugzeuge werden dorthin mitgenommen. 1999 sind wir bereits das dritte mal in Kyritz und fliegen
innerhalb dieser 14 Tage 12.000 Überlandkilometer zusammen. Nach dem Verkauf der alten ASK 21 nach Übersee trifft nun der neue 20 Meter Hochleistungsdoppelsitzer Duo Discus ein. Dieser passt sich trotz einer verhältnismäßig hohen Umlage
gut in das Vereinsleben ein und wird von vielen gerne geflogen. Im Mai 2000 erreicht uns dann als Ersatz der verkauften LS 7 eine brandneue LS 8 – Topflugzeug der Standardklasse. Noch im selben Monat nimmt Carsten Barthel an der Deutschen
Meisterschaft in Zwickau teilt und belegt dort den 16. Platz unter 42 Piloten.
2001 Nach wetterbedingten Startschwierigkeiten in die Saison löst nun eine Ereignis das andere ab. Anfang der Sommerferien wird mit den Motorflugzeugen (Motorsegler und FK 12 Comet) ein Deutschlandflug durchgeführt.
Während dieser Zeit nehmen 3 LSV-Mitglieder an der niedersächsischen Landesmeisterschaft in Rotenburg-Wümme teil. Martin Pehlke und Knut Rieckmann belegen in der Doppelsitzerklasse mit unserem Duo Discus einen guten 11. Platz. Carsten
Barthel erreicht mit unserer LS 8 den 2. Platz in der Standardklasse.
2002 Fliegerisch war 2002 der komplette Reinfall. Das Wetter spielt einen Streich nach dem nächsten. Bei den Landesmeisterschaften der Junioren kommen nur 2 Wertungstage zustande. Im Herbstfliegerlager gabs entweder
Regen oder Ostwind. Auch das Fliegerlager in Kyritz verwöhnt uns nich mit großen Strecken. Dafür war das Flugplatzfest der absolute Hammer. Mehr Starts als all die Jahre zuvor. Die Antonov stand keine Minute still. Ende des Jahres
machen wir dann den entscheidenden Schritt: Wir legen am Westende des Platzes eine Drainage. Und sie zeigt Wirkung. Wir hoffen so nächstes Jahr früher in die Saison starten zu können.
2003
So, neues Jahr neues Wetter. Dank der im Winter fertiggestellten Drainage am Westende des Platzes konnten wir problemlos und ohne Verzögerung in die neue Saison 2003 starten. Ende März erreichte uns dann auch schon der neue
Rotax-Schleppfalke, der sofort in den Flugbetrieb integriert wurde und auch schon die ersten Schlepps gemacht hat. Nächstes Ereignis war dann das Eintreffen der nagelneuen ASK 21 Anfang Juni. Und dann kam ein Jahrhundertsommer. Wochenlang
kein Regen und Traumwetter. Überlandflüge ohne Ende. Erstmal knackt Andreas Werschek mit unserem Discus die magische 700-km-Grenze von Bisperode aus. Aber auch die anderen konnten sich mit Strecken über 600km sehen lassen. Das Herbstfliegerlager
war dagegen aufgrund nicht optimalen Wetters nicht von Erfolg gekrönt. Bei kalter Ostwetterlage wurden dann im Dezember noch diverse F-Schleppberechtigungen errungen. Alles in allem ein super Jahr 2003.