Technik

Überblick

Moderne Segelflugzeuge bestehen aus viel Technik. Auch die Bauweise für solche Leistungsflugzeuge ist anspruchsvoll. Aber da Segelflugzeuge meistens selbst keinen Motor haben brauchen sie Hilfe beim Start. Wie das alles abläuft, zeigen wir hier:

Wie startet ein Segelflugzeug?

Wind brauchen Segelflugzeuge zum Fliegen nicht unbedingt. Sie fliegen auch – und genauso gut – wenn es windstill ist. Beim Start wird das Segelflugzeug durch eine Winde oder ein Motorflugzeug auf eine bestimmte Höhe gebracht. Anschließend gleitet es auf einer schwach nach unten geneigten Bahn.

Bei dem von uns durchgeführten Windenstart, läuft der Start in den folgenden 3 Phasen ab.

1. Einklinken

Das Windenseil wird am Flugzeug in einen Haken eingekuppelt und der Starthelfer gibt das Handzeichen, damit die Winde das Seil zunächst langsam anzieht bis es straff ist und Pilot und Startleiter beide ihr "Go" gegeben haben.

2. Beschleunigen

Der Startleiter gibt der Winde das Kommando und diese zieht nun das Seil schnell ein. Das Flugzeug beschleunigt (0 auf 100 km/h in ca. 4 Sekunden) und hebt dann sanft vom Boden ab.

3. Steigflug und Ausklinken

In dieser Phase steigt das Flugzeug wie ein Drachen auf ca. 400m Höhe und klinkt das Schlepp sein dann aus. Das Seil wird an einem kleinen Fallschirm wieder von der Winde eingezogen und das Segelflugzeug beginnt seinen freien Flug.

Der freie Flug

m freien Flug erreichen moderne Segelflugzeuge erreichen dann sogar Geschwindigkeiten bis 250km/h, wenn die Luft nicht all zu böig ist. Während des Gleitfluges opfert es ständig etwas von seiner Ausgangshöhe. Das Segelflugzeug setzt also seine Flughöhe in Flugstrecke um – solange, bis die Höhe verbraucht ist und das Flugzeug landen muss.

Dass auch ohne Motorkraft nur mit Hilfe von Sonne und Wind enorme Leistungen erzielt werden können, zeigen der bei 14.000 m liegende Höhenweltrekord und die weiteste geflogene Strecke von über 3000 km – (erreicht in den chilenischen Anden im Jahr 2003).

Wie sieht ein Segelflugzeug von innen aus?

Ein Segelflug ist auch im Inneren mit modernster Technik ausgestattet, die den Piloten unterstützt, informiert und warnt, aber auch dokumentiert. Verschaff dir anhand der folgenden Bilder selbst einen Eindruck.

Das Cockpit

Modernste Technik, wie z.B. LCD-Displays und Satellitennavigationssysteme (GPS), ermöglichen punktgenaue Lagebestimmung. Auch Smartphones werden mit den entsprechenden Apps mittlerweile zur Navigation benutzt. Wer das erste mal in so ein modernes Cockpit schaut, ist meist von der Vielzahl etwas erschlagen. Umso besser sich vorher schon einmal etwa schlau zu machen.

Nachfolgend findest du einen ersten Überblick über die Instrumente, die dich auf deinen ersten Schnupperflügen im Cockpit erwarten werden.

Der Fahrtmesser

Misst die Geschwindigkeit gegenüber der anströmenden Luft und ist ein sehr wichtiges Instrument. Er zeigt in km/h an und hat Markierungen für Mindest- und Höchstgeschwindigkeit. Fällt er aus, fliegt der Segelflieger einfach nach Gehör und Gefühl, was auch ganz gut funktioniert.

Der Höhenmesser

Dieser misst den Luftdruck und zeigt anhand dessen die Höhe des Flugzeugs über seinem Startplatz an. Anhand der Höhe kann der Segelflieger dann abschätzen, wie weit er noch gleiten kann und wie viel Abstand er noch zu Hindernissen oder Berggipfeln hat. Das Auge kann eine genaue Höhenschätzung nämlich leider nicht liefern.

Das Variometer

Dieses Gerät funktioniert wie ein ganz feines Barometer. Steigt das Flugzeug, so registriert dieses Gerät diese minimale Luftdruckänderung und wandelt diese in eine Anzeige für das Steigen oder Sinken des Flugzeugs um. So sehen ist die Steig- oder Sinkrate dann in Meter/Sekunde. Da der Segelflieger stets Thermik sucht, ist das sein wichtigster Hinweis auf Steiggebiete.

Das Funkgerät

Im Funkgerät wird die Frequenz des Flugplatzes oder eines Fluginformations-Dienstes eingestellt. So ist es möglich, Informationen abzusetzen und Freigaben für bestimmte Flugbewegungen oder Einflüge in Kontrollzonen einzuholen.

Das Kollisionswarngerät

Da Segelflugzeuge sehr schlank gebaut sind, sind die vor dem hellen Himmel oft nicht sehr gut zu sehen. Neben einer geschulten Luftraumbeobachtung dient dieses Instrument zur Erhöhung der Sicherheit, da es alle im Umkreis befindlichen Flugzeuge erfasst und kontrolliert, ob diese sich auf einem Kollisionskurs bewegen. Ist das der Fall, warnt das Gerät, von wo sich ein anderes Flugzeug nähert.

Logger / Satelliten-Navigationsgerät (GPS)

Der Logger funktioniert genau wie ein Navi im Auto. Es zeigt zwar keine Straßen an, zeigt dem Piloten aber exakt den Kurs zum Ziel an. Es ist ebenfalls in der Lage alle 3 Sekunden die Koordinaten der exakten Position des Flugzeugs aufzuzeichnen, sodass für eine spätere Wertung eines Streckenflugs im Wettbewerb, der genau Strecken- und Höhenverlauf ermittelt werden kann.

Aus welchem Material besteht ein Segelflugzeug?

Moderne Segelflugzeuge sind mehr als nur stoffbespannte Holzgestelle, sondern hoch entwickelte Leistungsgeräte. 

War noch früher Holz der Hauptwerkstoff aus dem ein Segelflugzeug bestand, so ist es heute Glasfaser. In mühevoller Handarbeit, werden viele einzelne Glasfaserbahnen mit Harz in eine zuvor am Computer entwickelte Form laminiert. 

Diese Form härtet dann aus, wird zusammengeklebt und lackiert. So entsteht ein ca. 80.000 EUR teures Flugzeug, welches meist nicht mehr als 400 kg wiegt.

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