Informationen für Eltern
Für viele Eltern stellt sich bestimmt die Frage: Warum sollte ich meinem Kind dieses Hobby erlauben? Ist Segelfliegen nicht gefährlich und dann ist das auch noch so teuer. Wir möchten jetzt versuchen Ihnen eine Antwort auf diese Fragen zu geben!
Erstmal zum Thema Gefahr:
Das Flugzeug selbst ist ein High-Tech Gerät. Es ist aus Glas- oder Kohlefaser gebaut und damit sehr stabil, auf die Größe gerechnet sogar stabiler als ein Passagierflugzeug. Es wird regelmäßig durch Werkstattleiter, zertifizierte Prüfer und dem Piloten selbst kontrolliert. In der Ausbildung werden alle möglichen Gefahrensituationen besprochen und geübt. Sollte trotz alledem doch noch eine Gefahrensituation auftreten, haben Segelflugpiloten, anders als im Motorflug üblich, immer noch einen Fallschirm dabei und können so im Notfall abspringen. Ein Restrisiko kann aber wie auch bei allen andern Sportarten nicht ausgeschlossen werden.
Nun zum Thema Kosten:
Segelfliegen ist nicht so teuer, wie die meisten Leute denken. Genaueres kann man hier oder in der Gebührenordnung nachlesen. Erfahrungsgemäß sind viele Jugendliche auch bereit, sich mit einem kleinem Nebenjob (Nachhilfe geben oder Zeitungen austragen) die Fluggebühren zu erarbeiten. Da nach Starts abgerechnet wird, kann man sich die Kosten auch selbst einteilen.
Aber warum sollten Sie nun Ihr Kind zu diesem Hobby ermutigen, wo es doch noch so viele Alternativen gibt?
Segelfliegen ist kein Hobby das man nur einmal die Woche für 1 oder 2 Stunden macht, wie Fußball, Tennis oder ähnliches. Segelfliegen bedeutet, am Wochenende den ganzen Tag auf dem Flugplatz zu verbringen. Sich in die Gruppe voll zu integrieren und zusammen diesen Sport auszuüben. Segelfliegen geht nicht alleine. Auch muss man sich auf andere verlassen und die anderen müssen sich auf dich verlassen können. Jugendliche müssen selbst Verantwortung übernehmen. Die daraus resultierenden Eigenschaften wie Verlässlichkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sehr wertvoll.
Dazu befinden sie sich in der Gesellschaft von Jugendlichen, die ähnliche Interessen haben und Erwachsenen, die mit Bildung und Lebensart als Vorbild dienen können. Ist das nicht ein gutes Umfeld, in dem ihr Kind seine Freizeit verbringen könnte?
Aber die Jugendlichen lernen noch viel mehr auf dem Flugplatz. In der Werkstattarbeit im Winter werden ihnen technische Fähigkeiten vermittelt. Werkstattleiter weisen den Nachwuchs in die Technik der Flugzeuge ein und erklären ihnen die Funktionsweise der einzelnen Bauteile. Manch einer soll auf dem Flugplatz gelernt haben, wie man richtig schleift oder dass ein Knarrenkasten nicht unbedingt eine Waffe beinhalten muss.
Dazu kommt auch noch der theoretische Unterricht. Ein Segelflieger muss über einen großen Wissenschatz in Aerodynamik, Meteorologie, Navigation, Flugzeugtechnik und dem menschlichen Leistungsvermögen verfügen. Das alles und noch vieles mehr würde ihr Kind bei uns lernen.
Außerdem lernen die Jugendlichen bei uns, was Selbständigkeit bedeutet. Nicht nur, dass sie alleine fliegen und selbstständig Entscheidungen treffen müssen, sondern auch wie man außerhalb von Mamas Küche überlebt. Zusätzlich zu den häufigen Übernachtungen die am Wochenende auf dem Flugplatz stattfinden gehört auch das jährliche Fliegerlager zum Programm eines Flugschülers. Das bedeutet 2 Wochen Campen (ja im Zelt schlafen, ohne Computer oder wie unsere Jugendlichen sagen: fernab jeglicher Zivilisation). Das beinhaltet auch Dinge wie gemeinsames Essen kochen oder abwaschen(jedes Jahr wieder ein Schock für mindestens einen Jugendlichen). Das Ganze natürlich immer zusammen mit mehreren Erwachsenen, die das Camp leiten und sich um den Nachwuchs kümmern.
Hinzu kommt natürlich noch die Faszination des Fliegen selbst. Wie die meisten Piloten sagen: Das schönste Gefühl auf Erden.
Noch Fragen offen…?
Vielleicht sind Sie jetzt überzeugt, dass dieser besondere Sport auch für Ihr Kind interessant sein könnte. Sollten Sie noch Zweifel haben, können Sie während des Flugbetriebes jederzeit vorbeikommen und sich selbst davon überzeugen. Unsere Mitglieder, darunter unsere Jugendlichen, helfen Ihnen bestimmt gerne weiter.